Am 30.10.2019 haben wir uns auf die Spuren von drei Creative Spaces in Braunschweig begeben. Bei unserem 11hoch11 erhielten die Teilnehmer spannende Einblicke in die Vereinsarbeit der Gedenkstätte Friedenskirche, in die Zukunftspläne der H_LLE und die Organisation von Events im LokPark.

Gedenkstätte Friedenskapelle – ein Ort gegen das Vergessen

„Wir gedenken der Toten, die durch Kriege ihr Leben verloren, weil der Hass in der Welt mächtiger war als die Liebe.“ Die ehemalige katholische Friedhofskapelle in der Helmstedter Straße ist zu einem Ort der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit geworden. Doch sie ist mehr als nur ein Ort des stillen Gedenkens. Sie ist Ausgangspunkt des Friedenspfades und beherbergt gleich drei Bände der Totenklage. Regina Blume nahm uns herzlich in der kleinen Kapelle, die einst als Geräteschuppen zweckentfremdet wurde, in Empfang und berichtete uns sogleich von der mühseligen Recherchearbeit des Vereins und wie die kleine Kapelle wieder aufgebaut wurde. Gespannt lauschten wir ihren Worten und bewunderten die Kunstwerke an den Wänden. Wir erfuhren, dass der Verein regelmäßig mit Schulklassen zusammenarbeitet, um junge Menschen an die Gedächtniskultur heranzubringen. In kleinen Ausstellungen werden die Ergebnisse dann präsentiert. Wie in vielen anderen Vereinen auch, werden Ehrenamtliche gesucht, die bei der Aufarbeitung der Geschichte mithelfen und recherchieren.

Aufgrund der Schließzeiten des Friedhofes und der Dunkelheit konnten wir den Friedenspfad nicht begehen. Dies wird dann im Frühjahr nachgeholt.

Kurioses und Kreatives – DIE H_LLE

Ein wenig versteckt, aber voll von inspirierendem Flair ist DIE H_LLE, die neben vielerlei kuriosen Objekten vor allem Platz für Entfaltung und Austausch bietet. Die Eigentümerin und Betreiberin Henrike Wenzel hat es sich zur Aufgabe gemacht, hier einen Arbeits- und Vernetzungsort für Künstler*innen und Kreative in Braunschweig zu schaffen. Schon jetzt finden regelmäßig Freiluftveranstaltungen wie das „Festival unter freiem Himmel“ des dazugehörigen Kunstvereins statt, aber auch andere Vereine und Initiativen haben die Möglichkeit, das Gelände zu bespielen. Die Visionen und Möglichkeiten sind jedoch noch viel größer. Wenn es die stadtbaulichen Pläne und Entwicklungen zulassen sowie eine Finanzierung gesichert ist, könnte hier ein kreativer Austauschort mit Ausstellungsflächen, Co-Working-Spaces und Café entstehen.

Auf Überholspur – LOKPARK Braunschweig

Endstation unserer Entdeckertour war der LokPark, ein tolles Beispiel dafür, wie sich Tradition und Leidenschaft mit Events verbinden lassen. Bevor es ans inhaltliche Ging, durften wir eine Runde mit der Parkeisenbahn drehen, die nicht nur für Kinder gedacht ist. Denn auch wenn man es kaum glauben mag, hat die kleine Lokomotive tatsächlich 10 Erwachsene über das Gelände gefahren und diese auch gesund und munter wieder zurückgebracht. Die Kosten für so einen Zug, der keineswegs ein Kinderspielzeug ist, belaufen sich übrigens auf 10.000€. Da lässt sich nur erahnen, wie kostspielig die Erhaltung der großen Lokomotiven sein muss, die auf dem Gelände zu finden sind. Doch nicht nur Eisenbahnerherzen schlagen hier höher. Auch Fans von Events wie Konzerte und Handmade-Märkte werden ihre Freuden finden, wie uns Carsten Müller-Deutschmann von Inova berichtete.